Der etwa 16 m lange Schlepper liegt keine 2 km vor Warnemünde, unweit des Fahrwasser und wurde kurioser Weise erst 2009 bei Kartierungsarbeiten des Leibnitz-Institutes für Ostseeforschung Warnemünde entdeckt. Seit Bekanntwerden ist das Wrack eines der beliebtesten Tauchziele für Rostocker und angereiste Taucher. Damit einher ging leider auch ein Plünderungs- und Zerstörungsprozeß, der den Verlust der Aussagekraft des Fundzusammenhangs, aber auch die Destabilisierung des Befundes zur Folge hatte.  Durch Umsichtigkeit einzelner Taucher sind seit kurzem Funde wie das Werftschild, der Schiffskompass und Gegenstände des täglichen Bedarfs wieder für die Allgemeinheit verfügbar.

Danach wurde der Schlepper 1929 in Nordholland gebaut und muss zuletzt in den 1940er Jahren durch die Deutsche Kriegsmarine genutzt worden sein. Trotz einer vorhandenen Theorie sind die Wege des Schiffes und die Umstände des Unterganges vor Warnemünde noch nicht zweifelsfrei geklärt, wir arbeiten aber mit Hochdruck daran. Momentan liegen Anfragen im Bundesarchiv, in Marinearchiven / -schulen und bei niederländischen Geschichtsforschern, Bibliotheken und Archiven vor.

Das Schiffswrack ist wie die meisten anderen nicht erst seit seiner Entdeckung  ein schützenswertes Bodendenkmal. Wir wissen noch nicht, ob Menschen beim Untergang gestorben sind und es sich um ein Seemannsgrab handelt. Wir bitten alle Taucher, sich gegenüber diesen Objekten mit dem nötigen Respekt zu verhalten. Gerade in diesen Tagen wird umso schmerzlicher bewusst, dass dieses Schiff ein originalgetreues – nicht abgerissenes oder wiederaufgebautes - Mahnmal einer mörderischen Zeit darstellt.

Projekt: „Kulturerbe in den Gewässern MV's - Digitale Konservierung und dreidimensionale Präsentation“

gefördert: durch Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV

 

https://www.rostock-heute.de/archaeologisches-landesmuseum-stadthafen-rostock-entwurf/118336

"Wir freuen uns über den nächsten Schritt auf dem Weg zum Archäologischen Landesmuseum in MV. Über die Architektur lässt sich streiten... Wir hoffen, dass sich der geplante Ostsee-Schwerpunkt mit zahlreichen Elementen aus der Unterwasserarchäologie auch in diesem Bauwerk authentisch verwirklichen lässt. Wie wäre es z.B. mit 3D-Modellen von Unterwasserfundplätzen auf dem Bildschirm, als Virtuelle Realität oder 3D-Druck? Wir arbeiten gerade am Aufbau einer entsprechenden digitalen Sammlung und hoffen auf eine nachhaltige Landesfinanzierung - vorausschauend, eben auch für das Landesmuseum MV."

Unser Weihnachtsmann war schon da... 2021 konnten wir mehrere geförderte Projekte realisieren. Das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege MV unterstützte uns bei Sicherungen an/von Bodendenkmalen unter Wasser. Das 21. Schiffsarchäologische Seminar konnte gefördert vom Bildungsministerium stattfinden. Erstmalig förderte das Ministerium die dreidimensionale Aufnahme und Präsentation des Kulturerbes in den Gewässern MV's. So rechnen z.B. gerade eiserne Wracks aus der Warnemünder Bucht oder ein Einbaum. Die digitalen 3D-Modelle werden wir Euch bald zeigen können. Über eine Förderung der DSEE – Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt und Kofinanzierung durch das LFI – Landesförderinstitut MV konnten wir in Weiterbildungen und Technik investieren, um die Prozesskette der digitalen Konservierung aufzustellen bzw. zu verbessern. Wir bedanken uns bei den Förderern, Unterstützern und nicht zuletzt bei unseren Mitgliedern für das Engagement zum Erhalt des wertvollen Kulturerbes unter Wasser.

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch. Eure GfS'ler