Im August 2014 wurden am Wrack des über 100 Jahre alten Schlepper vor Warnemünde Ankersteine gesetzt. Mit Unterstützung des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege konnte so ein erster Schritt im Sinne des Konzeptes Denkmalgerecht Ankern - Kulturerbe schützen umgesetzt werden.

Hintergrund

In der Vergangenheit haben wir häufig die Plünderungen und Schäden durch unachtsames Tauchen an den sensiblen Fundstellen thematisiert. Ebenso weisen wir stetig auf natürliche Zerfallsprozesse hin, die das einzigartige Archiv auf dem Meeresgrund bedrohen und nachhaltig zerstören, bevor die Erkenntnisse für die Forschung von heute und morgen gesichert sind.

Eine sehr konkrete Bedrohung stellen nach unseren Beobachtungen die Ankermanöver der Tauchboote und -schiffe dar. Diese werden in unterschiedlicher Weise ausgeführt. Binden Taucher der Ersten ihre Ankerleine ans Wrack, werfen Andere Ihre Anker direkt auf die gespeicherte GPS-Position, treffen und zerstören damit oft die Denkmalstrukturen. Wind und Strömung können bei entsprechendem Ankergrund eine Drift begünstigen und trotz vorherigem ausreichenden Abstand zum Fundplatz die Anker im Denkmal verhaken. Manche gehen sogar soweit, mittels gezogenem Anker Strukturen/Wracks auf dem Meeresgrund zu suchen. Erfreulicher Weise stellen sich Vertreter dieses stetig wachsenden Tourismusbereiches in Mecklenburg-Vorpommern vermehrt ihrer Verantwortung und beklagen mangelnde Alternativen.

 

Ankersteine zum Schutz der Denkmale

Die Gesellschaft für Schiffsarchäologie e.V. hat in Zusammenarbeit mit dem Landesverband für Unterwasserarchäologie MV e.V. und nach Gesprächen mit Tauchbasisbetreibern, Skippern und den Denkmalbehörden das Konzept der Ankersteinkampagne entwickelt. Ziel ist es, unterstützt durch Spenden, bekannte und besonders frequentierte Schiffswracks mit Ankersteinen zu versehen. Die extra entwickelten und produzierten Saugglocken (600 kg) werden nach jeweiligen Genehmigungen des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege und Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund in sicherem Abstand zum Denkmal gesetzt. Mittels einer gezielten öffentlichkeitswirksamen Kampagne soll somit für den Erhalt der attraktiven Tauchziele geworben werden.

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