Ein erhöhtes Taucheraufkommen am Strand von Hohe Düne sollte Anwohner und Besucher nicht wundern. Seit Montag findet in Rostock das vom Kultusministerium geförderte 19. Schiffsarchäologische Seminar der Gesellschaft für Schiffsarchäologie e.V. statt. Nach den ersten Theoriemodulen auf dem Jugendschiff Likedeeler starten die Teilnehmer jetzt mit den Übungen unter Wasser.

19.SAS Henrik Pohl

 

12 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet vertiefen diese Woche ihr Wissen zu historischem Schiffbau und Schiffswracks sowie versunkenen Hafen- und Befestigungsanlagen. Da es sich um eine anerkannte Weiterbildung für „Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger“ handelt, findet eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege statt. Der zuständige Unterwasserarchäologe des Landesamtes wies die Taucher bereits in Aspekte des Denkmalschutzes und der geltenden Gesetzgebung ein. Ziel der Gesellschaft für Schiffsarchäologie ist es, Taucher für den Schutz der Denkmale zu sensibilisieren. „Nur was ist bekannt ist, kann auch geschützt werden“, so Vereinsvorsitzender Martin Siegel. „Die Teilnehmer lernen, einen Fundplatz zu erkennen und zu dokumentieren, um Zufallsfunde den Behörden melden zu können.“ Das bedeutet unter Wasser zu zeichnen, messen und fotografieren. Frischer Wind und die aufgewühlte Ostsee schrecken nicht ab, bei Sichtweiten unter einem Meter wurden bereits Befestigungsanlagen und ein Schiffswrack untersucht. Der bayrische Archäologiestudent Alexander Preising ist das erste Mal in der Ostsee tauchen. „Das Arbeiten unter Wasser ist eine Herausforderung, macht aber großen Spaß. Wir untersuchen spannende Fundplätze und ich hoffe, dass unsere Ergebnisse der Gesellschaft für Schiffsarchäologie helfen.“ Abhängig vom Wetter soll in den nächsten Tagen auch eine Verdachtsposition kontrolliert werden. „Es wäre natürlich toll, wenn sich ein neuer Fundplatz bestätigt und eine aussagekräftige Dokumentation dem Landesamt übergeben werden kann,“ so Siegel. Wichtiger ist den Veranstaltern aber, dass die Taucher den Denkmalschutzgedanken und ein Verständnis für die aufwendige Arbeit an Bodendenkmalen unter Wasser in ihre Gruppen und Vereine tragen.

 19.SAS Martin Siegel

Fotos:

19.SAS_Henrik_Pohl Teilnehmer am Strand Hohe Düne

19.SAS_Martin_Siegel Taucher vermessen ein über 100 Jahre altes Schiffswrack

 

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Das Schiffswrack der "Ramme" ist Tauchern gerade wegen der eindrucksvollen Winde bekannt. Unsere Archivgruppe hat schon vor einiger Zeit Hinweise in den Akten des Rostocker Stadtarchivs gefunden: Am 19. November 1939 kenterte um 15 Uhr ein Kieler Rammprahm etwa eine Seemeile vor Stoltera. Weitere Akten zur Havarie fehlen, allerdings sind Schiffsname und Eigentümer benannt. Nun könnte in Kieler Archiven weiter geschaut werden, ob sich nähere Angaben zum Schiff finden und eine Identifizierung ermöglichen. Wir freuen uns über Hilfe - schickt bitte eine Mail an: gfs_rostock(at)yahoo.de

 

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Liebe Freunde,

Eine Spende hilft dem Verein, kontinuierlich anfallende Kosten abzudecken, spannende Projekte zu realisieren und diese öffentlichkeitswirksam aufzubereiten. Für 2019 planen wir unter anderem intensive Untersuchungen und Veröffentlichungen zur Hafengeschichte Rostocks.

Alle Spender werden zum Jahresende auf der Vereinshomepage veröffentlicht. Möchten Sie nicht als Spender genannt werden, fügen Sie bitte im Verwendungszweck zu „Spende Max Mustermann / Firma Muster“ „anonym“ an.

Da unsere Tätigkeit als gemeinnützig anerkannt ist, können Sie Spenden steuerlich absetzen, wir stellen gern eine Bescheinigung aus.

 

Mit Dank und mit freundlichen Grüßen

Martin Siegel, Robert Marquardt, Wilfried König

Vorstand der Gesellschaft für Schiffsarchäologie e.V.